Mon. Sep 16th, 2024

Die deutsch-myanmarischen Wirtschaftsbeziehungen haben sich seit der demokratischen Öffnung des Landes 2011 enorm positiv entwickelt: Das bilaterale Handelsvolumen hat sich innerhalb von acht Jahren von 2011 bis 2019 verzwölffacht und so auch einen wesentlichen Beitrag zum ökonomischen Fortschritt Myanmars beigetragen. Deutsche Unternehmen haben seit der Öffnung des südostasiatischen Landes investiert und Arbeitsplätze geschaffen. Voraussetzung hierfür waren insbesondere Rechtssicherheit, Informationsfreiheit und öffentliche Ordnung. Diese Merkmale sind auch für weitere Investitionen im Land eine wesentliche Voraussetzung.

Der APA-Vorsitzende Joe Kaeser sagte: „Die in Myanmar aktiven Firmen des APA sind erschüttert über die jüngsten Entwicklungen im Land. Die Eskalation der Gewalt durch das Militär gegen friedliche Demonstranten und der Verlust der freiheitlichen Ordnung sind ein Rückschlag für die Entwicklung des Landes und ganz besonders für die vor Ort engagierten Unternehmen. Sie sind sehr besorgt um die Sicherheit und das Wohlergehen ihrer zumeist einheimischen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.“

Eine weitere Eskalation hin zu sich verfestigenden bürgerkriegsähnlichen Zuständen würde die erreichten Erfolge bei der wirtschaftlichen und politischen Modernisierung Myanmars nachhaltig schädigen. Die Unterbrechung der Unternehmenstätigkeiten hat zu massiven Engpässen bei Nahrungsmitteln und Treibstoffen sowie zur Unterbrechung von Lieferketten geführt. Die humanitäre Situation in dem bereits durch die Covid-19-Pandemie stark getroffenen Land wird immer prekärer. Viele Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ausländischer Firmen mussten das Land jedoch aus Sicherheitsgründen inzwischen verlassen, darunter auch Deutsche.

Joe Kaeser: „Die deutschen Unternehmen sind weiter gewillt, unter stabilen Voraussetzungen die Entwicklung Myanmars mit Investitionen und Know-how zu begleiten. Dazu gehört auch die Hilfe und Unterstützung bei der Bewältigung der Pandemie und ihrer Folgen. Grundlage dazu ist allerdings die Sicherheit ihrer Beschäftigten vor Ort.“

Neben einer Beendigung der Gewalt und einer Rückkehr zu einem die Menschenrechte wahrenden Prozess hat auch die Sicherstellung einer stabilen Versorgungslage für die Bevölkerung Priorität. Der APA unterstützt die aktuellen Bemühungen der internationalen Gemeinschaft, insbesondere der EU, der USA und der regionalen Anrainerstaaten, ihren Einfluss auf die Rückkehr zu einem rechtsstaatlichen Prozess in Myanmar geltend zu machen.

Über den APA

Der Asien-Pazifik-Ausschuss der Deutschen Wirtschaft fungiert als Brückenbauer zwischen der deutschen Asienwirtschaft und der Politik in Deutschland und in den asiatischen Partnerländern. Der APA bündelt die wirtschaftlichen und wirtschafts­politischen Anliegen und Interessen der deutschen Unternehmen in der Region Asien-Pazifik. Angestrebt sind die Intensivierung der Zusammenarbeit mit den Ländern der Asien-Pazifik-Region und die Förderung von Handel und Investitionen in beide Richtungen. Der APA ist eine Initiative von BDI, DIHK, OAV, BGA und Bankenverband. An der Spitze des APA steht seit Februar 2019 als Vorsitzender Joe Kaeser, Aufsichtsratsvorsitzender der Siemens Energy AG.

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