Brussels, 6 December 2024
BusinessEurope: Political conclusion of EU-Mercosur agreement is a good start to the new institutional cycle
After years of challenging negotiations, the EU and Mercosur have reached a landmark political agreement—a significant step forward for companies and consumers on both sides of the Atlantic. BusinessEurope Director General Markus J. Beyrer welcomed the news, stating:
“In a world increasingly marked by protectionism and rising geopolitical risks, the EU is sending a positive signal: it remains committed to open, rules-based trade. Market diversification is essential for enhancing the EU’s economic resilience and mitigating international uncertainties.
The political conclusion of the EU-Mercosur agreement marks an important achievement early in this new institutional cycle, delivering on one of the key trade priorities for both the economy and citizens.”
Source – BusinessEurope
BDI zu EU-Mercosur: Handelsabkommen setzt dringend notwendigen Wachstumsimplus
Den Abschluss des Mercosur-Handelsabkommens kommentiert BDI-Präsident Siegfried Russwurm: „Das Abkommen setzt dringend notwendigen Wachstumsimpuls für die deutsche und europäische Wirtschaft.”
„Das Abkommen setzt einen dringend notwendigen Wachstumsimpuls für die deutsche und europäische Wirtschaft und ist eine sehr gute Nachricht für unsere Unternehmen. Mit dem Handelsabkommen fallen für sie hohe Handelsbeschränkungen weg. Allein auf europäischer Seite sparen sie rund vier Milliarden Euro jährlich an Zöllen ein.
Der freie Handel mit den Mercosur-Staaten bringt allen EU-Ländern großen Nutzen. Mit mehr als 750 Millionen Menschen und einem Handelsraum, der rund 20 Prozent der Weltwirtschaft und 31 Prozent der weltweiten Exporte abdeckt, entsteht einer der größten Märkte der Welt.
Das EU-Mercosur-Handelsabkommen ist eine enorme Chance für den diversifizierten Zugang zu wichtigen Rohstoffen wie Lithium und Kupfer, die für Schlüsselindustrien wie Elektromobilität und Erneuerbare Energien essenziell sind.
In Zeiten immer stärkerer Fragmentierung des globalen Handels sendet das Handelsabkommen ein klares und strategisches Signal für freien und regelbasierten Handel. Es ist überaus wichtig und dringend notwendig, dass die EU die Zusammenarbeit mit verlässlichen Partnern intensiviert.“
Quelle – BDI (per E-Mail)
European Milk Board kritisiert problematischen Mercosur-Deal scharf
Brüssel, 9. Dezember 2024
Das European Milk Board asbl (EMB) äußert starke Bedenken zum Freihandelsabkommen zwischen der EU und den Mercosur-Staaten. Der Verband, der zahlreiche Milcherzeugerorganisationen aus ganz Europa vertritt, sieht das Abkommen als ernsthafte Bedrohung für die Landwirtschaft und die Bevölkerung weltweit.
„Dieser Deal bringt einen klaren Vorteil für die Industrie, aber auf Kosten der Landwirte und der Verbraucher“, so Kjartan Poulsen, Vorsitzender des EMB und Milcherzeuger aus Dänemark. „Das Abkommen fördert weder die soziale noch ökologische Nachhaltigkeit und wird die ohnehin schwierige Lage der europäischen Landwirte weiter verschärfen.“ Es gefährde Arbeitsplätze, Einkommen und die Lebensgrundlage vieler Bauern.
Ein zentrales Problem des Abkommens ist die Gefahr, dass die lokale landwirtschaftliche Produktion durch billige Importe aus Südamerika verdrängt wird. „Diese Importe entsprechen häufig nicht den hohen Standards der EU – weder in Bezug auf die Produktionsmethoden noch auf die Inhaltsstoffe“, erklärt der französische Milcherzeuger und EMB-Vizevorsitzende Boris Gondouin.
Das EMB kritisiert insbesondere auch die Unvereinbarkeit des Abkommens mit den Nachhaltigkeitszielen der EU. Es wird viel über Klimaschutz und nachhaltige Landwirtschaft gesprochen, aber gleichzeitig werden durch den globalen Transport von Nahrungsmitteln diese Bemühungen untergraben. Zudem wird der Deal auch die Etablierung von nachhaltigen Produktionsmethoden in der Union negativ beeinflussen. Dieses Abkommen steht daher in direktem Widerspruch zu den Zielen, die die EU für die Reduktion von schädlichen Emissionen und den Umweltschutz im Allgemeinen verfolgt.
Das Mercosur-Abkommen wird auch einen sicherheitspolitischen Einfluss haben. „Die Erzeugung von Lebensmitteln ist ein zentraler Bestandteil der nationalen Sicherheit“, betont Kjartan Poulsen. „Indem das Abkommen die europäische Landwirtschaft schwächt und die Abhängigkeit von globalen Märkten verstärkt, wird die Versorgungssicherheit für die Bevölkerung und damit auch die nationale Sicherheit in Frage gestellt.“
Problematisch ist zudem, wenn die EU-Kommission die finale Zustimmung in der EU zu diesem weitreichenden Handelsabkommen um jeden Preis forcieren und dabei den demokratischen Prozess in der EU aufweichen würde. Dies wäre ein äußerst schlechtes Signal in Zeiten, in denen eine Betonung demokratischer Strukturen und Prozesse essentiell ist angesichts der vielzähligen Angriffe auf demokratische Werte weltweit.
Das EMB fordert daher eine Handelspolitik, die die Interessen der europäischen Landwirte sowie der Verbraucher schützt, die Prinzipien der ökologischen und sozialen Nachhaltigkeit ernst nimmt sowie demokratischen Werten folgt und diese nicht übergeht.
Über das European Milk Board asbl (EMB)
Das European Milk Board ist eine europaweite Interessenvertretung von Milchbäuerinnen und -bauern und setzt sich für eine sozial nachhaltige, faire und zukunftsfähige Milchproduktion in Europa ein. Der Verband fordert eine Politik, die den Erhalt der bäuerlichen Landwirtschaft und eine gerechte Preisgestaltung fördert.
Quelle – EMB per E-Mail