Tue. May 20th, 2025

Cologne, 2 May 2025

As of today, Germany’s Federal Office for the Protection of the Constitution (Bundesamt für Verfassungsschutz, BfV) classifies the “Alternative for Germany” (AfD) as a confirmed right-wing extremist organization due to the party’s overall extremist orientation that disregards human dignity.

The Administrative Court of Cologne and the Higher Administrative Court of North Rhine-Westphalia (OVG NRW) had confirmed the classification of the party as a suspected case in rulings from March 2022 and May 2024*, respectively, on the basis that there were numerous indications of efforts by the AfD directed against the free democratic basic order. These indications were confirmed during further investigation and, in substantial parts, solidified into certainty.

The BfV reached this conclusion after intensive and comprehensive expert evaluation. In line with its legal mandate, the BfV assessed the party’s conduct against the core constitutional principles: human dignity, democracy, and the rule of law. This assessment considered not only the party’s program and public statements but especially the remarks and other behaviors of its representatives, as well as their connections to right-wing extremist actors and groups.

The review also included developments within the party following the decision of the OVG NRW in May 2024. Of particular relevance were the AfD’s activities during the campaigns for the last three state elections, the interim restructuring of the relationship between the AfD and its confirmed right-wing extremist youth organization “Young Alternative” (JA), and the campaign for the early federal election leading up to the formation of the AfD parliamentary group in the 21st German Bundestag.

Based on all of the above, the following findings were made:

The party’s prevailing concept of the people, defined in ethnic-ancestral terms, is incompatible with the free democratic basic order. It aims to exclude certain population groups from equal participation in society, subject them to unconstitutional unequal treatment, and thereby assign them a legally inferior status. Specifically, the AfD does not regard German citizens with migration backgrounds from predominantly Muslim countries as equal members of what it defines as the ethnically German people.

This exclusionary concept of the people serves as the starting point and ideological foundation for continuous agitation against specific individuals or groups, through which they are collectively defamed and denigrated, and irrational fears and hostility toward them are incited. This is evident in the large number of ongoing xenophobic, anti-minority, anti-Islamic, and anti-Muslim statements made by senior party officials. In particular, the party’s continuous agitation against refugees and migrants promotes the spread and deepening of prejudices, resentment, and fears directed at these groups. The denigration of the aforementioned groups is also reflected in the sweeping use of terms such as “knife migrants” and in the blanket attribution by leading AfD members of a culturally or ethnically based predisposition to violence.

Vice President Sinan Selen and Vice President Dr. Silke Willems stated:

“We have reached the conclusion that the Alternative for Germany constitutes a confirmed right-wing extremist organization. This determination is based on a highly meticulous expert assessment covering a period of approximately three years. In the process, we considered a wide range of statements and positions from senior party representatives across the country, as well as the party’s most recent organizational developments. Central to our assessment is the AfD’s defining ethnic-ancestral concept of the people, which devalues entire population groups in Germany and violates their human dignity. This concept is reflected in the party’s overall hostile stance toward migrants and Muslims.”

* Court rulings not yet legally binding

E-translated from the German original below by ChatGPT

 


Bundesamt für Verfassungsschutz stuft die „Alternative für Deutschland“ als gesichert rechtsextremistische Bestrebung ein

02.05.2025

Das Bundesamt für Verfassungsschutz (BfV) stuft die „Alternative für Deutschland“ (AfD) seit dem heutigen Tag aufgrund der die Menschenwürde missachtenden, extremistischen Prägung der Gesamtpartei als gesichert rechtsextremistische Bestrebung ein.

Das Verwaltungsgericht Köln und das Oberverwaltungsgericht Nordrhein-Westfalen (OVG NRW) haben mit Urteilen von März 2022 beziehungsweise von Mai 2024* die Einstufung der Partei als Verdachtsfall bestätigt, weil zahlreiche Anhaltspunkte für von der AfD ausgehende Bestrebungen gegen die freiheitliche demokratische Grundordnung vorgelegen haben. Diese Anhaltspunkte haben sich bei der weiteren Bearbeitung bestätigt und in wesentlichen Teilen zur Gewissheit verdichtet.

Zu diesem Schluss kommt das BfV nach intensiver und umfassender gutachterlicher Prüfung. Dem gesetzlichen Auftrag folgend hatte das BfV das Agieren der Partei an den zentralen Grundprinzipien der Verfassung zu messen: Menschenwürde, Demokratieprinzip und Rechtsstaatsprinzip. Dabei wurden neben der Programmatik und den Verlautbarungen der Bundespartei insbesondere die Äußerungen und sonstigen Verhaltensweisen ihrer Repräsentantinnen und Repräsentanten sowie ihre Verbindungen zu rechtsextremistischen Akteuren und Gruppierungen betrachtet.

Die Prüfung erstreckte sich auch auf Entwicklungen in der Partei, die sich an die Entscheidung des OVG NRW aus Mai 2024 anschlossen. Zu berücksichtigen waren dabei insbesondere die Aktivitäten der AfD im Wahlkampf zu den letzten drei Landtagswahlen, die zwischenzeitliche Neustrukturierung des Verhältnisses zwischen AfD und ihrer gesichert rechtsextremistischen Parteijugendorganisation „Junge Alternative“ (JA) sowie der Wahlkampf zur vorgezogenen Bundestagswahl bis zur Bildung der AfD-Fraktion im 21. Deutschen Bundestag.

Nach alledem war Folgendes festzustellen:

Das in der Partei vorherrschende ethnisch-abstammungsmäßige Volksverständnis ist nicht mit der freiheitlichen demokratischen Grundordnung vereinbar. Es zielt darauf ab, bestimmte Bevölkerungsgruppen von einer gleichberechtigten gesellschaftlichen Teilhabe auszuschließen, sie einer nicht verfassungskonformen Ungleichbehandlung auszusetzen und ihnen damit einen rechtlich abgewerteten Status zuzuweisen. Konkret betrachtet die AfD zum Beispiel deutsche Staatsangehörige mit Migrationsgeschichte aus muslimisch geprägten Ländern nicht als gleichwertige Angehörige des durch die Partei ethnisch definierten deutschen Volkes.

Dieses ausgrenzende Volksverständnis ist Ausgangspunkt und ideologische Grundlage für eine kontinuierliche Agitation gegen bestimmte Personen oder Personengruppen, mit der diese pauschal diffamiert und verächtlich gemacht sowie irrationale Ängste und Ablehnung ihnen gegenüber geschürt werden. Dies zeigt sich in der Vielzahl fortlaufend getätigter fremden-, minderheiten- sowie islam- und muslimfeindlichen Äußerungen von führenden Funktionärinnen und Funktionären der Partei. Insbesondere die fortlaufende Agitation gegen Geflüchtete beziehungsweise Migrantinnen und Migranten befördert die Verbreitung und Vertiefung von Vorurteilen, Ressentiments und Ängsten gegenüber diesem Personenkreis. Die Abwertung der vorgenannten Personengruppen zeigt sich auch in der pauschalisierenden Verwendung von Begriffen wie „Messermigranten“ oder in der generellen Zuschreibung einer ethnokulturell bedingten Neigung zu Gewalt durch führende Mitglieder der AfD.

Vizepräsident Sinan Selen und Vizepräsidentin Dr. Silke Willems erklären hierzu:

„Wir sind zu der Überzeugung gelangt, dass es sich bei der Alternative für Deutschland um eine gesichert rechtsextremistische Bestrebung handelt. Dieser Befund fußt auf einer äußerst sorgfältigen gutachterlichen Prüfung, die einen Zeitraum von rund drei Jahren umfasst. Wir haben dabei eine Vielzahl von Aussagen und Positionen hochrangiger Parteivertreterinnen und -vertreter aus dem gesamten Bundesgebiet berücksichtigt und auch neueste organisatorische Entwicklungen mit in das Gutachten einbezogen. Maßgeblich für unsere Bewertung ist das die AfD prägende ethnisch-abstammungsmäßige Volksverständnis, das ganze Bevölkerungsgruppen in Deutschland abwertet und in ihrer Menschenwürde verletzt. Dieses Volksverständnis konkretisiert sich in einer insgesamt migranten- und muslimfeindlichen Haltung der Partei.“

* Urteile nicht rechtskräftig

Quelle – Bundesamt für Verfassungsschutz

 

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